satt grüne Apfelbaumblätter

Obstbaumschnitt

Auf dieser Seite erfahren Sie alles über unsere Dienstleistungen rund um den fachgerechten Obstbaumschnitt.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Erziehungsschnitt und Ertragsschnitt. Der Erziehungsschnitt baut eine stabile Krone auf, der Ertragsschnitt beruhigt das Wachstum und fördert den Fruchtertrag. Welchen Schnitt Ihre Bäume brauchen, dazu beraten wir Sie gerne.

Jetzt Termin für kostenlose Erstberatung buchen: Einfach über unser Leistungsformular anfragen. Wir beraten Sie gerne zu möglichen Pflegemaßnahmen für Ihre Bäume. 
japanische Obstbaumsäge im Einsatz

Erziehungsschnitt

Damit Ihr Obstbaum die reiche Ernte tragen kann

Stabile Äste sind das A und O jedes Obstbaums, der eine reiche Ernte tragen soll – doch ein solches Astgerüst entsteht nicht von selbst.

Durch gezielte Schnitte lenken wir das Wachstum in die richtige Richtung und achten dabei stets auf die dauerhafte Nutzbarkeit des Baums.

Ihre Vorteile:

Vitales Wachstum

Starke Baumstruktur

Langfristige Wertanlage

junger Apfelhochstamm nach Erziehungsschnitt im Winter
Gezieltes Wachstum statt Zufall

Jedes Jahr wachsen die Triebe eines Baumes ein Stück weiter. Durch konsequenten Obstbaumschnitt steuern wir die Richtung dieses Wachstums und sorgen so für einen stabilen Kronenaufbau.
Wir definieren, welche Äste später die schweren Lasten der Früchte tragen sollen. Dafür fördern wir gezielt jene Äste mit geeignetem Ansatzwinkel und ausreichendem Durchmesser.
Ein jährlicher Jungbaumschnitt in den ersten Jahren ist daher unverzichtbar.

„Die Natur weiß schon, was sie tut“? – Ein Irrtum!

Viele Gartenbesitzer denken: „Die Natur weiß schon, was sie tut“ – und lassen den jungen Baum die ersten Jahre einfach „anwachsen“. Das klingt zunächst vernünftig, ist aber ein weit verbreiteter Irrtum. Denn gerade das Anschneiden regt das Wachstum an – nicht nur in der Länge, sondern auch im Dickenwachstum. Nur so kann der Baum kräftige, tragfähige Äste entwickeln, die später stabile Gerüstäste bilden.

Wachstum vor Ertrag

Neben dem Aufbau dieser Gerüstäste möchten wir die Fruchtbildung in den ersten Jahren bewusst verzögern. Früchte kosten den Baum wertvolle Ressourcen, die er dann nicht in das Wachstum stecken kann. Zu Beginn soll der Baum jedoch kräftige Äste und eine stabile Struktur ausbilden – das ist langfristig die nachhaltigste Strategie.

Was passiert ohne Schnitt?

Wird ein junger Obstbaum nicht regelmäßig geschnitten, entwickelt er zu viele und meist schwache Äste, die sich gegenseitig beschatten. Oft trägt der Baum dann schon früh Früchte, was zunächst erfreulich erscheint, ihn aber binnen weniger Jahre in die Altersphase bringt – er „vergreist“.
Kein guter Start für ein langes, vitales Baumleben!

Wenn der Baum ins Ertragsalter kommt

Für Obstbäume im Ertragsalter bieten wir den Ertragsschnitt – auch Altbaumschnitt genannt – an.

🪚 Wir erziehen mit Weitblick

🌳 Nach den natürlichen Wuchsgesetzen

Wir kennen die natürlichen Reaktionen des Baumes auf verschiedene Schnittarten und Maßnahmen – so steuern wir das Wachstum gezielt und fördern eine harmonische, vitale Entwicklung.

⚖️ Stabile, ausgewogene Kronen

Wir achten auf Astwinkel und Hebelwirkungen, um eine stabile Kronenstatik zu erreichen – eine Krone, die sowohl Stürmen als auch dem Gewicht reicher Ernten standhält.

🍎 Für gute Nutzbarkeit

Nichts ist ärgerlicher, als schöne Äpfel am Baum zu haben und nicht heranzukommen! Deshalb achten wir von Anfang an darauf, dass keine Äste im Weg sind und die Früchte möglichst in Reichweite hängen.

reifer Apfel mit frischen Regentropfen

Ertragsschnitt

Damit Sie sich viele Jahre über eine gute Ernte freuen können

Der regelmäßige Schnitt auch bei älteren Bäumen ist wichtig für deren Gesundheit und Ertrag.

Wer seinen Baum von uns schneiden lässt, bekommt für jeden Baum eine individuelle Pflege. Dabei nutzen wir etablierte Schnittformen und moderne Erkenntnisse aus Praxis und Forschung.

Ihre Vorteile:

Höhere Erträge

Langlebige Bäume

Bessere Fruchtqualität

Ein älterer Zwetschgenbaum der durch fehlende Pflege seine Krone weit nach oben verlagert hat. Unser Schnitt hat das viele Fruchtholz verjüngt, das Höhenwachstum begrenzt und dafür gesorgt, dass wieder alle Bereiche gut mit Licht und Luft versorgt werden. Wichtig: Der „Charakter“ des Baumes bleibt erhalten und wird nicht verstümmelt.

Der Ertragsschnitt – auch Altbaumschnitt genannt – ist die wichtigste Pflegemaßnahme für Obstbäume, die bereits kräftige Äste besitzen, Früchte tragen und deren Aufbau abgeschlossen ist.

Ziel dieser Maßnahme ist es, die Fruchtproduktion und das Triebwachstum ins Gleichgewicht zu bringen. Weder Holz- noch Fruchtbildung sollten überwiegen – das gelingt nur durch regelmäßige und fachgerechte Pflege.
Bei allen Obstbäumen muss auch nach einigen Jahren das alte, sich nach unten neigende Fruchtholz (die dünnsten Äste) erneuert werden. Passiert das nicht, wird der Baum immer dichter und das führt meist zu mehr fauligen Früchten.

Für jüngere Bäume bieten wir den Erziehungsschnitt an.

🌿 Wachstum & Triebentwicklung
  • Der Baum bildet im Frühjahr viele, dicht stehende Triebe (inkl. „Wasserschosser“), die steil nach oben wachsen und über 50 cm lang sind.
  • Es sind kaum neue Triebe aus dem aktuellen Jahr sichtbar – oder nur in bestimmten Kronenteilen.
🍎 Fruchtverhalten & Ertrag
  • Der Baum zeigt ein starkes Wechselspiel zwischen Jahren mit reicher Ernte und Jahren mit kaum Früchten (Alternanz).
  • Die Fruchtqualität nimmt ab oder die Früchte werden von Jahr zu Jahr kleiner.
🌳 Kronenstruktur & Vitalität
  • Die Krone verkahlt von unten oder im Inneren; belaubte Äste befinden sich nur noch im oberen Bereich.
  • Der Baum zeigt lückiges Laub und wirkt im Vergleich zu anderen Gehölzen geschwächt oder kränklich.
  • Der Baum ist alt, besitzt aber keine kräftigen, stabilen Äste.

🌿 Wir schneiden mit Fachwissen und Feingefühl

🍎 Sortenabhängig

Wir achten beim Schnitt auf die sortenspezifischen Eigenheiten Ihres Baums, sofern die Sorte bekannt ist. Zum Beispiel kann so die Alternanz reduziert werden!

🪚 Ohne Lärm

Mit scharfem Handwerkzeug setzen wir präzise Schnitte. Dadurch fördern wir eine schnelle Heilung und reduzieren den Befall durch Pilze.

⏰ Zum richtigen Zeitpunkt

Ob im Winter, Frühling oder Sommer geschnitten wird, hängt von mehreren Faktoren ab – Wir beraten Sie, welche Zeit für Ihren Baum optimal ist.

Hinweis❗ Ein fachgerecht durchgeführter Ertragsschnitt muss in der Regel nicht jedes Jahr erfolgen. Wenn der Baum gesund, vital und gepflegt ist, reicht es oft aus, ihn alle zwei bis fünf Jahre zu schneiden. Bei großen Hochstämmen auch noch seltener.

Von Besenkopf zu erste Klasse Äpfeln

Die Früchte nach zweijähriger Pflege durch Waldwerden

Apfelbuschbaum der Sorte Ingrid Marie bevor wir erstmalig schneiden

Ein zu stark geschnittener Obstbaum hat mit vielen steilen Trieben reagiert

Dieser Apfelbaum wurde zu stark zurückgeschnitten - ein leider häufiges Bild in Privatgärten. Viele steile Triebe rauben sich gegenseitig das Licht. Das reduziert Fruchtmenge und Qualität. Durch das dichte Laub steigt die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten.

Apfelbuschbaum der Sorte Ingrid Marie nach unserer wuchskorrigierender Schnittmaßnahme mit gepflegter Baumscheibe

Austrieb nach dem ersten Winterschnitt: Das Triebwachstum beruhigt sich

Ziel bei zu stark geschnittenen Bäumen ist zunächst eine Beruhigung des Triebwachstums. Außerdem wurde die Baumscheibe gehackt und mit Kompost gedüngt, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

zwei Buschbäume mit reifen Äpfeln der Sorten Elstar (links) und Ingrid Marie (rechts) nach unserern Pflegemaßnahmen

Zwei Jahre später: makellose Früchte und ein ausgeglichenes Wachstum pendelt sich ein

Durch einen weiteren Sommerschnitt im zweiten Jahr entstand ein ausgewogenes Verhältnis von Holz, Laub und Früchten. Durch zusätzliches Fruchtausdünnen nach der Blüte tragen die Bäume makellose, große Äpfel - links die Sorte Elstar und rechts die Sorte Ingrid Marie. Gerade im privaten Anbau sind sogenannte „Supermarkt-Sorten“ wie Elstar ohne regelmäßige Pflege stark anfällig für Pilzkrankheiten. Wir empfehlen daher grundsätzlich robuste, widerstandsfähige Sorten zu pflanzen.

Verwertung des Schnittguts

Damit aus einem wertvollen Rohstoff etwas Gutes entsteht

🌳 Schnittgut ist ein wertvoller Rohstoff im Garten

🦔 Nützlinge fördern

Ein Totholzhaufen als Unterschlupf für Igel und Mauswiesel ist eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit, das Schnittgut sinnvoll zu verwenden. Der Vorteil: beides sind Nützlinge die Obstbaumschädlinge vertilgen!

🪵 Strukturen anlegen

Mit Holzhackschnitzeln oder dickeren Ästen können wunderbar neue Gartenelemente angelegt werden, zum Beispiel Wege oder Beetbegrenzungen.

♻️ Nährstoffkreisläufe schließen

Holzhackschnitzel können direkt als Mulchmaterial verwendet oder als wertvoller Zusatz für den Kompost genutzt werden. Dadurch behalten Sie die Nährstoffe in Ihrem Garten.

Öko

  • Wir verwenden das Schnittgut direkt in Ihrem Garten zur Anlage eines einfachen Totholzhabitats.

Recycling

  • Wir häckseln das Schnittgut direkt vor Ort, sodass Sie Hackschnitzel zur weiteren Verwendung bekommen.
  • Äste mit mehr als 5 cm Durchmesser bleiben zur Nutzung als Brennholz oder für Totholzstrukturen erhalten.

Entsorgung

  • Abtransport des Schnittguts.
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